Ein Netzwerk leistet „Hilfe zur Selbsthilfe“

Rotary-Club Recklinghausen Haard begleitet Projekte in Tansania

Was gehört zu einer nachhaltigen Entwicklungshilfe? Manch einer würde Bildung und den Bau von Schulen als vorrangige Aufgaben nennen. Für andere wiederum steht eine effiziente Gesundheitsversorgung ganz oben auf der Prioritätenliste. Und wieder andere würden als Erstes den Zugang der Bevölkerung zu sauberem Trinkwasser als wichtigste Herausforderung ansehen. Doch was ist eigentlich, wenn sich eine Organisation gleich aller drei Aufgaben annimmt? Also sich um Bildung und Wasser und Gesundheit kümmert? Dann kann man wohl von einem Lehrstück in Sachen Aufbauhilfe sprechen. Deren Protagonisten: die Mitglieder des Rotary-Club Recklinghausen Haard. Ihre erfolgreiche Arbeit in Sachen „Hilfe zur Selbsthilfe“ basiert auf ihrer guten Vernetzung – hier in Deutschland und inzwischen auch in Tansania.

Am Anfang der Partnerschaft stand eine Begegnung: Dr. Werner Jax, Mitglied des Rotary-Clubs Recklinghausen Haard traf Bischof Emanuel Mapunda, der ihn um Hilfe für das Krankenhaus Litembo,bat.

Wieder nach Deutschland zurückgekehrt, hatte Jax keine Mühe, seine Freunde im Rotary Club davon zu überzeugen, das Hospital in Tansania zu unterstützen..

Eine überaus erfolgreiche Vernetzung begann: Heute ist das afrikanische Krankenhaus baulich und technisch erneuert. Verschiedene Ärzte konnten eingestellt werden und bis heute wurden 13 Container mit medizinischen Geräten dank der großzügigen und exzellenten Hilfe der befreundeten Rotarier von Bremen, von Deutschland nach Tansania verschifft.

Die Trinkwasserversorgung war nach wie vor ein Problem. „Sauberes Wasser ist die Voraussetzung für medizinische Hilfe. In Lituhi beispielweise schöpften die Menschen das Wasser aus einem mit Koli-Bakterien verseuchten Brunnen und aus verunreinigten Flüssen. Die Menschen litten unter Durchfall“, erzählt Rüdiger Florin, ebenfalls Mitglied im Rotary-Club Recklinghausen Haard. Also machte er es sich zu seiner Aufgabe, vor Ort die organisatorischen Weichen für sauberes Trinkwasser zu stellen. Dazu führte er Gespräche mit Vertretern der Diözese und staatlichen Stellen im Verwaltungsdistrikt. Mit Erfolg: Man schloss eine Wasserquelle an eine funktionierende Pipeline an, die das Wasser auch filtriert. Die anschließend gebauten Wasserreservoirs versorgen nicht nur das Gesundheitszentrum, sondern auch  die Menschen in Lituhi mit sauberem Trinkwasser. „Der Erfolg dieses Projektes ist vor allem der Tatsache zu verdanken, dass von Anfang an alle Beteiligten eingebunden waren. Wir Rotarier stellen die finanziellen Mittel zur Verfügung. Für die Durchführung des Projekts, für Betrieb, Nutzung und Wartung der Anlagen sind jedoch die Tansanier selbst verantwortlich“, so Florin.

Zurück zu den Rotariern Recklinghausen Haard: Sie arbeiten zurzeit mit Hochdruck an dem dritten Baustein ihrer „Hilfe zur Selbsthilfe“: der Bildung. In Planung ist eine Highschool für Naturwissenschaften in der Mbinga Region.

Man darf sicher sein, dass das vernetzte Engagement der Rotarier auch auf diesem Gebiet schon bald Früchte tragen wird.